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FAQ von Quick Reifendiscount
EU-Reifenlabel ab 2021

Was ist das EU-Reifenlabel?

Das EU-Reifenlabel wurde 2012 eingeführt, um unterschiedliche Reifen miteinander vergleichen zu können. Seit 01.05.2021 gilt die EU-Verordnung 2020/740 mit neuen Vorgaben zur Reifenkennzeichnung. Mit dieser sollen sich Käufer leichter über die Eigenschaften eines Reifens informieren können. Die standardisierte Kennzeichnung informiert Sie weiterhin über die drei entscheiden Eigenschaften der Reifenperformance: Rollwiderstand, Nasshaftung und externes Rollgeräusch. Die Reifenindustrie führt die Prüfung selbst nach genau festgelegten Verfahren durch.

Mit der neuen Verordnung ändert sich vor allem das Design des EU-Reifenlabels. Zu den Neuerungen gehören ein QR-Code sowie zusätzlich weitere Symbole, welche über die Eigenschaften von Winter- und Ganzjahresreifen bei Schnee und Eis informieren. Über den QR-Code kannst Du Dich dann online (in der EU-Datenbank EPREL) über weitere Details zu den Reifen informieren. Veränderungen bei den Reifenklassen gibt es nur in der Anzahl der Klassen bei Kraftstoffverbrauch und Nasshaftung. Hier gibt es nur noch 5 Klassen, anstatt 7 (A bis E).

Mit der Einführung der Überschrift „Energy“ in das Reifenlabel will die EU-Kommission eine einheitliche Gestaltung aller Produkte mit Energieverbrauchskennzeichnung (z. B. bei Haushaltsgeräten) erzielen und weitere Transparenz schaffen, auch wenn es große Unterschiede in der Detailgestaltung der einzelnen Labels gibt. Bei dem EU-Reifenlabel kennzeichnet A demnach die beste Reifenleistung in der jeweiligen Kategorie und E zurzeit die schlechteste Reifenleistung.


Sollte das EU-Reifenlabel bei der Kaufentscheidung helfen?

Das EU-Reifenlabel kann Dir einen ersten Überblick über die Reifenauswahl und mögliche Kandidaten geben, es sollte aber nicht das einzige Kriterium bei Deiner Kaufentscheidung sein. Denn Rollwiderstand, Nasshaftung und Rollgeräusch sind nur 3 von vielen Kriterien, die bei der Kaufentscheidung beachtet werden sollten.
Hier lohnt sich ein Blick auf die unabhängigen Tests des ADAC, der AUTO BILD, der Reifenzeitung oder anderer Fachmagazine.
 
Hier werden meist zusätzliche Kriterien wie Fahrstabilität, Aquaplaning-Eigenschaften, Lebensdauer oder Grip auf Schnee getestet. Gerade bei Winterreifen sollte die Grip-Eigenschaften eine der wichtigsten Kriterien bei der Kaufentscheidung sein.

Somit kann das Reifenlabel nur einen ersten Überblick über die Reifeneigenschaften geben. Zusätzliche Reifentests und die Beratung vom Fachmann kann das EU-Reifenlabel nicht ersetzen.

Als Hilfestellung zeigen wir Dir online regelmäßig die aktuellen Testsieger und geben Tipps bei der Reifenwahl.


Die Bewertungskriterien des neuen Reifenlabels im Detail:

  1. Der Rollwiderstand
    Der Rollwiderstand gibt an, wie viel Kraft aufgewendet werden muss, um den Reifen in Bewegung zu halten. So kann durch den Rollwiderstand die Energieeffizienz bzw. der Kraftstoffverbrauch gemessen werden. Reifen mit einem geringen Rollwiderstand haben also einen geringeren Kraftstoffverbrauch als Reifen mit einem hohen Rollwiderstand.
     
  2. Nassbremseigenschaften
    Die Nassbremseigenschaften geben die Haftung des Reifens bei einer Vollbremsung auf nasser Fahrbahn an. Je besser die Nasshaftung ist, desto kürzer ist auch der Bremsweg. Dies kann bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h einen Unterschied von bis zu 18 Meter zwischen den Klassen A und E ausmachen.
     
  3. Externe Rollgeräusche
    Das Rollgeräusch gibt den externen Geräuschpegel des Reifens in Dezibel an. Gemessen wird der Geräuschpegel des Reifens bei einem rollenden Fahrzeug bei 80 km/h und wird seitdem 01. Mai 2021 durch ABC-Klassifizierung anstatt Schallwellen dargestellt.
     
  4. Piktogramme bei Winter- und Ganzjahresreifen
    Schneegriff-Symbol: Reifen mit geprüfter Schneehaftung nach EU-Typengenehmigung.
    Eisgriff-Symbol: Unbespikte Reifen mit Haftung auf Eis nach einem neuen ISO-Standard nur für C1 Reifen (Pkw).


Wer muss über das EU-Reifenlabel informieren?

Reifenhersteller

Generell ist der Reifenhersteller dazu verpflichtet, die Labelinformationen in der EPREL-Datenbank zu hinterlegen, sodass den Kunden die Informationen in gedruckter oder digitaler Form zur Verfügung stehen.

Reifen- und Autohändler

Die Händler müssen die Informationen des EU-Reifenlabels vor dem Verkauf digital, am POS sowie in der Nähe des Reifens (in gedruckter Form) zur Verfügung stellen. Die Vorschrift, dass die Labelinformation auch auf Rechnungen angezeigt werden muss, hebt die neue Verordnung auf.

Fahrzeughersteller

Beim Neukauf eines Fahrzeugs muss die Bewertung zugänglich gemacht werden, falls die Wahlmöglichkeit des Reifens im Kauf inbegriffen ist.
 

EU-Kommission

EU-Mitgliedstaaten müssen eine Marktüberwachung organisieren und bei Nichteinhaltung Strafen verhängen und detaillierte Information über Inhalt und Form des Labels bereitstellen.
 


Textquellen auf dieser Seite:
- BRV Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur -Handwerk e. V.
- wdk Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V.